Ich gebe zu, Achtsamkeit scheint ein echtes Modethema geworden zu sein. Mit Achtsamkeit ist gemeint, dass der Mensch im Hier und Jetzt ist. Und zwar körperlich und mental.
Auch wenn sich das einfach anhört, ist es für die meisten Menschen nicht normal, nur in der aktuellen Situation zu sein. Zumeist sind sie körperlich im Hier und Jetzt, aber gedanklich schon ganz woanders.

Achtsamkeit heißt also, mit dem Körper und den Gedanken im Jetzt zu sein. Sich ganz auf die aktuelle Situation einzulassen. So kann es gelingen, das eigene Leben zu führen und es nicht an sich vorbeirauschen zu lassen.

Wenn Sie achtsam sein wollen, müssen Sie auch bei Routinen den Autopiloten abstellen.

Das heißt, wenn Sie Ihrer üblichen Routine nachgehen, dann tun Sie dies, als wäre es das erste Mal. Genießen Sie dabei jede Empfindung, die sich einstellt und konzentrieren Sie sich ganz auf die einzelnen Schritte, die zum Erledigen der Aufgabe erforderlich sind.

Für den Anfang können Sie probeweise mit kleinen Alltagshandlungen beginnen, etwa indem Sie sich Ihre Zähne putzen und ausschließlich auf das Putzen Ihrer Zähne konzentrieren: wie fühlt es sich an? wie geht Ihre Atmung?
Sie können sich auf die gleiche Weise auch achtsam anziehen oder achtsam essen und trinken.

Wahrscheinlich kommt jetzt Ihr Einwand: „Aber wenn ich so langsam mache, krieg ich ja nichts mehr geregelt.“
Das ist keineswegs von der Hand zu weisen. Andererseits macht Ihnen Ihr tägliches Tun aber mehr Spaß, wenn Sie achtsamer werden. Sie werden ruhiger, gelassener.
Und womöglich funktionieren Sie dann insgesamt viel besser. Das heißt, Sie sind im Flow und ganz bei der Sache.

Nehmen Sie sich Zeit für Achtsamkeit

Wenn Sie sich nicht während Routinen mit Achtsamkeit beschäftigen wollen, dann beginnen Sie damit, dass Sie sich Zeit für achtsame Momente nehmen.
Gehen Sie an einen Platz, an dem Sie ungestört sind, in Ihrer Wohnung, in Ihrem Garten oder in den Wald. Setzen Sie sich hin und schließen Sie die Augen oder schauen sie auf einen beliebigen Punkt.
Achten Sie dann nur auf die Geräusche, die Sie umgeben. Hören Sie zu. Bewerten Sie sie nicht. Beschreiben oder benennen Sie sie nicht.
Hören Sie nur zu und lassen Sie die Geräusche auf sich wirken. Hier reichen am Anfang schon 5 Minuten – oder eben die Zeit, während der es Ihnen gefällt.

Die Wirkung ist nachgewiesen

Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Achtsamkeitsübungen strukturelle Veränderungen im Gehirn bewirken und auch das Leben verlängern können. Eine Übersicht zu Studien und den positiven Wirkungen von Achtsamkeitsübungen finden Sie unter dem folgenden Link: Achtsamkeits-Forschung